22. Dezember 2023

Baufeld 8: Arrival bietet nachhaltige Architektur für Büro und Gewerbe

Bauherr R&S Immobilienmanagement setzt auf Recycling-Materialien und großzügige Dachgärten

Der Projektentwickler hat das Teilgrundstück Anfang 2023 erworben. Zwischenzeitlich fand ein Architekturwettbewerb statt und die Planungen wurden für das zentral im Löwitz Quartier gelegene Objekt weiter ausgearbeitet.

Das Solitärgebäude wird direkt westlich neben dem Leipziger Hauptbahnhof gebaut und soll eine oberirdische Geschossfläche von rund 18.000 Quadratmetern umfassen – verteilt auf ein Erdgeschoss und fünf Obergeschosse mit variablen Grundrissen, flexiblen Mieteinheiten und moderner technischer Infrastruktur. »Der Name Arrival trägt nicht nur der besonderen Lage Rechnung, sondern versteht sich gleichfalls als Leitmotiv für die künftigen Mieter. Leipzig kommt mit einer Projektentwicklung dieses Kalibers und dem ambitionierten Löwitz Quartier in der Top Liga der deutschen Bürostandorte an«, erklärt R&S Geschäftsführer Stephan Kahl.  

Für das Münchner Unternehmen ist es das erste Projekt in Mitteldeutschland. Leiter der Projektentwicklungen bei R&S Moritz Eulberg sieht in Leipzig einen vielversprechenden Wachstumsmarkt: »Überregionale und internationale Unternehmen begeistern sich für die Messestadt. Der stetige Zuzug junger Fachkräfte macht Leipzig zu einem der spannendsten Märkte, die es zu erschließen gilt.«

Seine Projektentwicklungen hält R&S alle im Bestand, weshalb Kahl an nachhaltigen Investitionen und hochwertigen Konzepten gelegen ist. In München zeichnet R&S unter anderem für die mehrfach prämierte Quartiersentwicklung iCampus im Werksviertel verantwortlich. Das Work-Life-Quartier wurde in diesem Jahr zusammen mit dem Werksviertel Mitte mit dem Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet.  

Das an der Preußenseite gelegene Arrival ist auf kurzem Weg von den Gleisen des Leipziger Hauptbahnhofs erreichbar. Ins Löwitz Quartier fügt sich das Objekt zwischen Baufeld 7, auf dem ebenfalls ein Gewerbeobjekt geplant ist, und dem Gymnasium. In direkter Nachbarschaft liegen die zentralen Baufelder 5 und 6, die überwiegend mit Wohnungsbau geplant sind.

© HH Vision
Moderne Interpretation der Leipziger Industriegeschichte von der Preußenseite aus gesehen. So soll das Arrival laut Entwurf des Studios LMT3 Architekten aussehen.

Architekturkonzept mit Recycling-Materialien und Bezug auf Leipzigs Industriegeschichte

Im Architekturwettbewerb überzeugte das Studio LMT3 Architekten aus München mit einem Fassadenentwurf, der historische Elemente der Leipziger Architektur und des Hauptbahnhofs integriert. Für Zugreisende ist das Arrival bei der Ankunft gut sichtbar. R&S Geschäftsführer Kahl ist sich der städtebaulichen Verantwortung bewusst: »Das Arrival stellt einen wichtigen Beitrag in der Entwicklung des Löwitz Quartiers dar. Mit dem äußeren Erscheinungsbild stellen wir einen erkennbaren Bezug zur Umgebung her und gestalten damit die Identität und städtebauliche Bedeutung des neuen Quartiers.«

Der Entstehungsprozess des Fassadenentwurfs sollte verschiedene Interessengruppen einbinden: »Sowohl die Stadt Leipzig als auch direkte Nachbarn und Planer des Löwitz Quartiers waren in den Wettbewerbsprozess eingebunden. So konnten wir sicherstellen, dass das Projekt seiner prominenten Lage und der damit verbundenen Sichtbarkeit bereits im Planungsprozess Rechnung trägt«, erklärt Kahl. Identitätsstiftendes Merkmal ist zunächst die Strukturierung der Fassade in einen hervorgehobenen Sockelbereich und einheitliche Regelgeschosse. Diese Aufteilung nimmt Bezug auf die historischen Gebäude, wie sie in der Leipziger Innenstadt zu finden sind. Die Fassadenverkleidung verweist auf die Industriegeschichte Leipzigs und des Standorts. Gleichzeitig ist es die konsequente Weiterentwicklung des Leipziger Stadtbildes, wie es schon im Stadtteil Plagwitz mit seinen Industrielofts oder der kreativ genutzten Baumwollspinnerei gelungen ist.

Bei der Raumgestaltung setzt R&S Immobilienmanagement auf großzügige, lichtdurchflutete Räume. »Besonders im Eingangsbereich, der in der Fassade leicht zurückgesetzt erscheint, sollen Nutzer durch Raumhöhen von mehr als drei Metern einen Ort vorfinden, an dem sie sich sofort willkommen fühlen«, erklärt Projektentwicklungsleiter Eulberg. Integrierte Öffnungsflügel der Fenster in kurzen Abständen sowie außen an der Fassade angebrachte, individuell steuerbare Raffstore-Anlagen sollen zudem ein individuelles Nutzererlebnis ermöglichen.

Fünfte Fassade als Raum für Mensch und Natur

Durchbrochen wird die Fassade durch zwei großzügige Dachgärten im ersten und zweiten Obergeschoss. Sie erlauben den Nutzern auf allen Etagen, ins Grüne zu blicken und zu gehen. Das Dach soll sich ebenfalls zur grünen Oase entwickeln: »In den großzügigen Gärten und Terrassen planen wir eine intensive Bepflanzung mit nektar- und pollenreichen Blumen und Gräsern. Damit bieten wir nicht nur den Menschen einen abwechslungsreichen neuen Schaffensort, sondern auch Vögeln und Insekten«, erläutert Eulberg das ökologische Konzept.  

Nachhaltigkeit spielt auch bei Wahl und Einsatz der Materialien eine große Rolle: In der Fassade werden Recyclingbeton und Eco-Klinker – zum Teil aus Recyclingmaterial – verwendet.

Energieversorgung aus lokalem Eisspeicher

Neben der Fernwärmeversorgung stellen die beiden innovativen, unterirdischen Eisspeicher das Herzstück der Energieversorgung im Löwitz Quartier und des Arrival dar. Damit wird das Gebäude vollständig mit lokal erzeugter Energie gekühlt und geheizt. Die Funktionsweise ist denkbar simpel: Im Sommer werden Sonnen- und Umgebungswärme in den mit Wasser gefüllten Speicher geleitet. Eine Wärmepumpe transportiert diese im Winter zur Beheizung in die angrenzenden Gebäudekomplexe.

Mit dem Wärmeentzug sinkt die Temperatur im Speicher auf den Gefrierpunkt. Dabei wird wieder Energie frei – sogenannte Kristallisationsenergie. Auch diese kann zum Heizen der Gebäude verwendet werden. Das im Wärmepumpen-Heizbetrieb erzeugte Eis im Eisspeicher wird im Sommer zur Klimatisierung der Gebäude verwendet – und zwar ohne zusätzlichen Energieaufwand. Mit diesem Konzept einer nachhaltigen Wärme- und Kälteversorgung sowie einer überdurchschnittlichen Begrünung in und um das Gebäude strebt R&S Immobilienmanagement eine LEED Gold Zertifizierung »Core & Shell« an.

Stephan Kahl © R&S Immobilienmanagement
Stephan Kahl ist Geschäftsführer bei R&S Immobilienmanagement und seit 25 Jahren im Unternehmen. Für den Bestandshalter ist es das erste Projekt in Leipzig.
Moritz Eulberg © R&S Immobilienmanagement
Moritz Eulberg ist Leiter Projektentwicklung, Property- und Asset Management bei R&S Immobilienmanagement.

Über R&S Immobilienmanagement

Die R&S Immobilienmanagement GmbH ist eine eigenständige Tochter der Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG. Das Unternehmen ist ein integraler Immobiliendienstleister mit Fokus auf nachhaltige Immobilienentwicklungen und ist derzeit einer der größten Projektentwickler in München. 

Zu den Projekten gehört unter anderem das mehrfach ausgezeichnete Work-Life-Quartier iCampus im Werksviertel. Der 120.000 Quadratmeter große Campus umfasst insgesamt zehn Gebäude mit fast genauso vielen Konzepten: die unter Denkmalschutz stehende i1-Rhenania Villa, die unter aufwendigen Sanierungsarbeiten in ihren alten Glanz zurückversetzt wurde. Hochmoderne Bürogebäude, in denen sich Start-ups neben klassischen Unternehmen aus der Finanzbranche angesiedelt haben. Die über den iTrack verbundenen Gebäude i5, i6 und i7, die zusammen das Headquarter Europas größter Kommunikationsagentur bilden. Oder das i8 Green Building, das erste Holz-Hybrid-Gebäude in Münchens Werksviertel, das in Zusammenarbeit mit dem renommierten dänischen Architekturbüro C.F.Møller entsteht.  

Weitere Informationen sind unter den folgenden Links zu finden: www.rusim.de und www.icampus-muenchen.de